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DER HERZSCHLAG DES HvG

Der Herzschlag des Hubert von Goisern

ORF 2001 | Fotos: ORF

Forscher des Joanneum Research untersuchen den Zusammenhang zwischen Herzfrequenz und Musik und konnten einen prominenten Musiker als Testperson gewinnen: Hubert von Goisern.

Für die Wissenschaft auf der Bühne

HvGDer bekannte Sänger, gerade mit seiner neuesten CD auf Tournee, unterzog sich bei einem Live-Konzert im Grazer Orpheum auf der Bühne einem Herztest. Dass sein Herz da höher schlägt, hat er jetzt auch ärztlich verbrieft.

Der Organismus des Menschen reagiert äußerst empfindlich auf die Umwelt. Während eines Konzertes sind Zuhörer und Musiker einer Kreislaufbelastung ausgesetzt, die mit dem Rhythmus der von ihnen gespielten Musik im Zusammenhang steht.

Mit Lampenfieber beginnt es

Forscherin und HvGDer Kreislauf wird schon vor dem Auftritt enorm belastet - durch das Lampenfieber, das auch einen so bühnenerfahrenen Profi wie Hubert von Goisern packt: "Da kann mich eigentlich keiner anreden, ich will eigentlich nur, dass mich die Leute in Ruhe lassen. Ich nicke immer nur und grinse und sage, ja, ja, passt schon," lacht der Sänger.

Ein Konzert ist Schwerarbeit

Die Musiker wurden mit speziellen Meßgeräten ausgestattet, über Sensoren auf der Haut wurden einen Tag lang bestimmte Werte des Kreislaufes aufgezeichnet. Das Ergebnis war für die Forscher erstaunlich. Der insgesamt zwei Stunden dauernde Auftritt, unterbrochen von einer 20-minütigen Pause, ist Schwerarbeit, sagt Prof. Maximilian Moser von Joanneum Research:

Größere Belastung als bei Marathonläufern

"Die physiologischen Daten sprechen dafür, dass das eine Spitzenleistung ist, die über zweieinhalb Stunden aufrecht erhalten wird. Die Herzfrequenz liegt über den Werten von Marathonläufern. Man kann erkennen, dass die maximale Herzfrequenz bei den Höhepunkten des Konzertes über 150 hinausgeht. Man kann also davon ausgehen, dass es eine enorme körperliche Belastung für den Musiker ist."

Die Symphonie des Herzens

HerzfrequenzBei den Musikern kommt es zu Veränderungen im Kreislauf, wobei die Rhythmen den Herzschlag beeinflussen. Professor Moser spricht sogar von einer Symphonie des Herzens:

"Es kommt hier wie in einer richtigen Symphonie zu einer allmählichen Steigerung bis zu einem ersten Höhepunkt der Herzfrequenz, dann kommt eine Pause und dann der zweite Teil, in dem es zum absoluten Höhepunkt kommt."