ALPINKATZEN
Die HvG-Mode-Kollektion


Klaus Höller und Hubert von Goisern
Designer
Klaus Höller und Hubert von Goisern haben sich zum erstenmal in
den späten Achtzigern kennengelernt, als Hubert und sein musikalischer
Partner, Wolfgang Staribacher, noch als Straßenmusiker in Wien
gespielt haben.
Klaus hat sein eigenes Mode-Geschäft und Design-Studio, "Assasyn", in der Sterngasse im 1. Wiener Bezirk betrieben, während Hubert für die Passanten auf der belebten Kärntner Strasse gespielt hat.
"Hubert hat bei mir vorbeigeschaut und ich habe ihm ein paar Kleidungsstücke für seine Darbietungen ausgeliehen," sagt Klaus Höller, "Er hat ein paar Stunden gespielt und plötzlich hatte er 'Bühnen-Klamotten'. Ich glaube, das hat uns beiden geholfen."
Später, als Hubert von Goisern in den Neunzigern großer Erfolg auf der Bühne genossen hat, wurden alle Bühnen-Klamotten seiner Alpinkatzen - von Sabines schwarzem Baumwolle-Leinenkleid bis zu Reinhards bestickter Weste - auch von Klaus Höller in seinem Assasyn-Studio entworfen.
Kurz bevor Klaus 1994 in die USA ausgewandert ist, sagte ihm Hubert, dass Markus Meindl von Meindl Mode eine "Hubert von Goisern Kollektion" wollte. "Markus Meindls Wunsch hat sich erfüllt," sagt Klaus, "Nur die Kollektion wurde nicht von ihm, sondern von mir, entworfen."
Die Kollektion war ein Erfolg, obwohl die Stücke ziemlich teuer waren, da beschlossen wurde, dass die Produktion der Kleidung in Deutschland und in Österreich stattfinden sollte. Allerdings ging das Projekt nach ein paar Saisonen zur Ende, weil es zu Meindl "kein ideologisches Gegenstück gab".
Klaus Höller
Am 1. märz 2009 hat mein freund klaus höller das tor zur ewigkeit durchschritten.
Nach immer höre ich sein lachen in meinen ohren. Sein unverwüstlicher optimismus war ansteckend.
Friede seiner seele und kraft seiner frau und familie.
hubert von goisern
Auf den Spuren der Zeit

Hubert von Goisern: Mode-Kollektion 1996
Foto: © Meindl
Hubert von Goisern: Mode-Kollektion 1996
Foto: © Meindl
Hubert von Goisern: Mode-Kollektion 1996
Foto: © Meindl
Hubert von Goisern: Mode-Kollektion 1996
Foto: © Meindl
Hubert von Goisern: Mode-Kollektion 1996
Foto: © Meindl
Hubert von Goisern: Mode-Kollektion 1996
Foto: © Meindl
Hubert von Goisern: Mode-Kollektion 1996
Foto: © Meindl
Hubert von Goisern: Mode-Kollektion 1996
Foto: © Meindl
Hubert von Goisern: Mode-Kollektion 1996
Foto: © Meindl
Hubert von Goisern: Mode-Kollektion 1996
Foto: © Meindl
Hubert von Goisern: Mode-Kollektion 1996
Foto: © Meindl
Hubert von Goisern: Mode-Kollektion 1996
Foto: © MeindlGoisern in Mode
Hubert von Goisern präsentiert jetzt seine Modelinie: Eine alpine Gratwanderung zwischen Tradition & Moderne



Das Wort hat längst programmatische Qualität: "Zieht den Rechten die Lederhosen aus!" forderte Hubert von Goisern immer wieder in Interviews - und sein (Münchner) Manager Hage Hein setzt nach: "Tracht war bei uns von der CSU und dem FC Bayern besetzt. Jetzt sind wir da."
Der Striptease der Traditionalisten kann sofort beginnen:
Morgen, Freitag, präsentiert Goisern auf dem Bauernhof des Trachtenherstellers
Meindl im bayerischen Kirchanschöring die "Kollektion HvG".
Schuhe, mehrere Hosen, Hemden, Jacken und Hosenträger aus Leinen
und Leder, die eines gemeinsam haben: Sie verbinden moderne Elemente
mit traditionellen, setzen die musikalische Goisern-Idee in Bekleidung
um.
Straßenmusik. Entwickelt hat sich die Idee zwischen Goisern und dem ebenfalls in Oberösterreich geborenen "Assasyn"-Designer Klaus Höller, 34. Schon vor sieben Jahren lieh sich der damals mittellose Goisern für seine Straßenmusik-Auftritte dessen moderne Trachtengewänder. Höller zog nach dem Konkurs seines Wiener "Assasyn"-Geschäftes vor einem Jahr nach New York, wo er als erfolgreicher Designer und Innenarchitekt gerade mit der Einrichtung eines Büros im 75. Stock des Empire State Building beauftragt wurde.
Preis & Qualität hoch. Nur
mit ihm wollte Goisern seine Modeidee verwirklichen - und nach Gesprächen
mit Billigherstellern wandte man sich an den alteingesessenen Hersteller "Meindl".
Manager Hein: "Die günstigere Variante hätte menschen-
und umweltfeindliche Produktion in Indien bedingt." Jetzt wird
per Handfertigung, hochpreisig und -qualitativ im 450-Mitarbeiter-"Meindl"-Betrieb
in Kirchanschöring produziert. Junior-Chef Markus Meindl, 23, traditionsverbunden über
seine Katalog-Fotos, die mit Goisern in New York geschossen wurden: "Damit
bauen wir auf der Geschichte des Luis-Trenker-Filmes Der
verlorene Sohn auf."
Kosten. Massenware wird die Goisern-Kollektion garantiert keine: Die "Arizona"-Lederhose kann man "bis ans Lebensende" (Höller) abwetzen, dafür schlägt sie auch mit rund 14.000 Schilling zu Buche. Leinenhosen kosten rund 5.000 Schilling, Hemden rund 2.000 Schilling, der HvG-Hosenträger einen runden Tausender. Goisern, Höller und Manager Hein verdienen am Händlerpreis gemeinsam in Prozenten etwa gleich viel wie an einer Schallplatte - ein rundes Siebentel.
Entsprechend niedrig ist auch die Auflage gehalten: Die ist jeweils knapp dreistellig bei Bedarf kann aber sofort nachproduziert werden. Der zweite Teil der Goisern-Kollektion für den Herbst '95 ist schon in Arbeit. Ein weiterer Schritt des Hubert von Goisern zum Gesamtkunstwerk.
"Mode mag ich nicht, ich mag Sachen zum Anziehen"

Hubert von Goisern: Mode-Kollektion 1994
Foto: © Franz Sövegjarto
Hubert von Goisern: Mode-Kollektion 1994
Foto: © Franz Sövegjarto
Hubert von Goisern: Mode-Kollektion 1994
Foto: © Franz Sövegjarto
Hubert von Goisern: Mode-Kollektion 1994
Foto: © Franz Sövegjarto
Hubert von Goisern: Mode-Kollektion 1994
Foto: © Franz Sövegjarto