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TRAD II

i bin, der i bin

OÖN 30. Oktober 2003 | Text: Bernhard Lichtenberger

Mit spielerischer Lust haben Hubert von Goisern und seine Musiker auf der neuen CD "Trad 2" Volkslieder zu neuem Leben erweckt, mit denen er ab Februar 2004 durch die Lande tourt. Was.ist.los? sprach am Krippenstein mit HvG über Heimat, Musikantenstadl, Pop, Film und Botschaft.

Hubert von GoisernWarum hast du Trad 2 ausgerechnet am Krippenstein aufgenommen?

Nachdem ich gehört habe, dass sie das Hotel im Sommer 2002 zugesperrt haben, und für mich der Krippenstein etwas ist, wo ich sehr viel Zeit verbracht habe, dachte ich mir, das ist ideal. Ein zugesperrtes Hotel, wo alles noch funktioniert, wo man Ruhe hat, wo man sich zurückziehen kann. Wir haben mein ganzes Studio in Kisten gepackt, alle Instrumente raufgeschleppt, zwei Wochen aufgenommen, zusammengepackt und schweren Herzens wieder ins Tal gefahren. Oben war's aber so viel lässiger, also haben wir wieder zusammengepackt und sind wieder raufgefahren, haben Nachbearbeitungen gemacht. Das Mischen, hab' ich mir gedacht, müssen wir schon in einem gescheiten Studio machen, wegen der Akustik. Aber dann sind wir ein drittes Mal hinauf. Alle drei Mal hatten wir Vollmond, ein super Wetter.

Wie war das für die anderen?

Es hat jedem voll getaugt. Hier kommst du nicht weg von der Produktion. Du kannst hinaus gehen, aber da ist nichts. Du kommst noch viel mehr zu dir und zu dem, was du tust.

Das Hotel täte dir abgehen, wenn es einmal nicht mehr wäre?

Das Hotel hat eine gewisse Morbidität, die für eine künstlerische Arbeit viel reizvoller ist als etwas, das überhaupt keine Patina, keine Geschichte hat.

Was ist dir bei den Interpretationen wichtig?

Das mir keiner sagt, wie ich tun soll, wenn ich musiziere. So weit sind viele in der klassischen Volksmusikszene aber noch nicht. Das ist unser Hauptkonflikt.

Nach Iwasig kam eine Tour, jetzt Trad 2. Ist damit ein Kapitel abgeschlossen?

Noch nicht ganz. Mit der neuen Besetzung und einem Programm aus beiden Trad-CDs werde ich nächstes Jahr auf Tour gehen. Aber dann passt es. Danach schau ich, wie's weitergeht.

Hast du schon einen Plan?

Eigentlich nicht. Mir geht's wie hier am Krippenstein, wenn ich rundherum schau. Da hast du 360 Grad, und überall ist's spannend. So kommt mir mein Leben auch vor.

Hubert von GoisernHast du dir etwas mit heraufgenommen?

Ja, zum Abmischen. Ein Buch über die Anfänge der Bergsteigerei.

Was tust du noch bergsteigerisch?

Nichts. Ich wandere übers Plateau oder geh' auf eine Hütte. Ich streife einfach gern durch die Natur, auch durch den Wald. Klettern war ich das letzte Mal vor drei Jahren.

Nimmst du da ein Instrument mit, etwa eine Mundharmonika?

Ich hab' eh meine Stimme, das passt schon. Wenn's mich ziemt, dann lass ich sie irgendwo raus. Und der Hund jodelt dann die zweite Stimme dazu.

Reden dich die Leute auf einer Hütte an: Geh, Hubert, sing was?

Schon, aber ich geh' selten zu Hütten hin, wenn ich sehe, dass dort Leute sind. Da mach' ich lieber einen Bogen. Ich bin gern alleine. Das war immer so. Ich bin kein Fortgeher, keiner, der ein Stammlokal hat. Wenn mir nach Gesellschaft ist, suche ich meine Freunde auf.

Du bist seit acht Jahren in Salzburg daheim. Ist Goisern deine emotionale Heimat?

Wenn ich den Klang im Dialekt höre, dann ist so ein Gefühl von Heimat da. Die Berge, das Panorama haben so eine Vertrautheit, die sicher in Goisern, im Salzkammergut am stärksten ist. Aber Heimat ist für mich in erster Linie ein Platz, wo ich mich einbringe. Daheim nimmt man sich weniger ein Blatt vor den Mund. Mit Leuten, die einem fremd sind, kommt man nicht so schnell ins Streiten. Salzburg ist für meine Begriffe eine zu bürgerliche Stadt. Aber alleine der Umstand, dass ich das sage, zeigt auch, dass ich da schon daheim bin.

Wurdest du jemals zum Musikantenstadl eingeladen?

Was ich weiß, schon. Es gibt auch immer wieder einen Anlauf von Seiten meines Managements, dass ich dort auftrete. Bis jetzt ist es mir aber gelungen, alle - und vor allem mich - davon zu überzeugen, dass das nicht gut wäre. Ich kann mit dem nichts anfangen.

Was hältst du von der Qualität solcher Sendungen?

Ich glaube, dass die Qualität der Musiker, die im Musikantenstadl auftreten, keine zweitklassige ist. Das ist alles sehr gut gemacht, nur die Aussage, die da rüber kommt, die spricht mich nicht an. Da ist mir zu wenig dahinter. Ich mag's ja auch gern harmonisch und denk mir, eigentlich sind wir alle eine große Familie - aber der Dauergrinser ist es einfach nicht für mich, denn die Welt ist nicht Dauergrinsen.

Wie beurteilst du die jetzige Popmusik?

Die ist zu mindestens 50 Prozent, wahrscheinlich zu 80 Prozent programmiert. Ich bin zu sehr Musiker und liebe zu sehr Musiker, als dass ich mir das versagen möchte, mit Musikern zu arbeiten und selbst ein Instrument zu spielen.

Besteht die Gefahr, dass Leute im Salzkammergut zu Trad 2 ein gestörtes Verhältnis haben, die sagen, nein, das ist nicht unsere Musik?

Das ist möglich, aber nicht nur im Salzkammergut. Über ganz Österreich verteilt gibt es ein paar so Zweihundertprozentige. Aber wie schon der Qualtinger gesagt hat: Es gibt eine Vernichtung durch Anerkennung. Und so lange mich diese Leute nicht anerkennen, fühle ich mich noch nicht vernichtet.

HvG & BandHast du vor, wieder einmal in einem Film mitzuwirken?

Wir machen jetzt einen Film auf der Basis von Trad 2, der wird am 22. Dezember im Bayerischen Rundfunk ausgestrahlt. Der ORF überlegt noch, ob sie das irgendwann einmal im nächsten Jahr zeigen werden. Die Regie macht der Julian Pölser, mit dem mich eine lange Freundschaft verbindet.

Warum ziert sich der ORF?

Vielleicht hat das damit zu tun, dass ich ihnen zu unbequem und zu unberechenbar bin.

Fehlende Anerkennung?

Eigentlich schon. Es hat einmal eine Zeit gegeben, als sie das Hiatamadl rauf und runter gespielt haben, da wurde ich durch die verschiedenen Sendungen durchgereicht. Da war ich bei Ö3 für eine Nachmittagssendung und bin mit einem Redakteur durch die Gänge gegangen. Der hat gesagt: "Weißt du, im Moment sind alle voll auf der Hubert-von-Goisern-Welle. Jetzt traut sich nicht einmal einer was sagen, dem das wirklich nicht gefällt, dass es ihm nicht gefällt. Aber du wirst sehen, es wird einmal eine Zeit geben, wo es die, denen es gefällt, sich nicht mehr zu sagen trauen, dass es ihnen gefällt." Und recht hat er gehabt.

Welche Botschaft steckt in deinen eigenen Liedern?

Sei du selbst. Ich bin der, der ich bin, und schaue, dass ich damit zurechtkomme. Nicht alles an mir gefällt mir selber. Aber es ist halt so.

Der Mann aus den Bergen

Mittelbayerische Zeitung 18./19. Oktober 2003 | Text & Fotos: Mario Kunzendorf

In einem verlassenen Berghotel nimmt Hubert von Goisern die neue CD "Trad II" auf

Hubert von GoisernWortlos stapft Hubert von Goisern durch teils knietiefen Neuschnee auf den Krippenstein. Hund Bongo begleitet ihn, Dutzende Redakteure, Radioreporter, Fotografen, Kameraleute rudeln hinterher. CD-Präsentation auf 2100 Metern Höhe, die Temperatur sinkt, die Spannung steigt. Oben auf dem Plateau angekommen bieten sich Postkartenblicke, runter ins Goiserner Tal, rüber zum Dachsteinmassiv. Spitze. Und jetzt Musik? Nein. Und jetzt? Nichts. "Schön, dass ihr da seid", sagt Hubert. Dann schweigt er. Denn die Botschaft ist der Berg selbst. "Berge geben Kraft", sagt Hubert später im MZ-Gespräch. Für ZDF-Flachlandteams bleibt zu ergänzen: Manchen nehmen die Berge auch Kraft - und machen nasskalte Füße.

Unterhalb des Krippenstein-Gipfels, am Ende der Bergbahn, steht ein Hotel, still und hohl. Mangels Pächter ruht seit zwei Jahren der Betrieb. In dieses Hotel hatte sich Hubert von Goisern Anfang des Jahres quartiert, um die Fortsetzung seiner CD Trad einzuspielen. "Abgeschiedenheit und Morbidität" hatten den 51-Jährigen gelockt. "Man wird hier extrem auf sich selbst zurückgeworfen", sagt Hubert. Damit fing es in Steven Kings Shining auch an. Doch, wie schön, alle Beteiligten sind wohlauf, selbst die Band mit Monika Drasch (Geige, Gesang), Max Lässer (Saiteninstrumente), Arnulf Lindner (Bass) und Bernd Bechtloff (Perkussion) überstand "die gruppendynamische Förderung" (Goisern) in der Bergklausur.

Trad II (BMG) paart wie sein Vorläufer Volksmusik mit dem Goisern-Faktor. Den definiert Hubert so: "Ich scheiß mir nix". In diesem Sinne nimmt der Sänger und Multiinstrumentalist Melodien, Texte und Jodler des Salzkammerguts und arbeitet sie ein, um, aus, bis selbst ein klingender Hauch von Country-Romantik oder Karibik-Welle so selbstverständlich genommen wird, als ob dies per se zum alpenländischen Liedgut zählt. "Die Volksmusik ist der Kern jeder Musik", sagt Hubert. Was eben bedeutet, dass rundherum alles erlaubt ist.

Hubert von GoisernDas schätzt Monika Drasch, einst Bayerisch-Diatonischer Jodelwahnsinn. Rote Haare, grüne Geige - sie war die Show des Trios. Jetzt spielt die Bayerin für Hubert, jetzt erfüllt sich mit Trad II ihr jahrelanger Wunsch nach moderner Volksmusik mit professionellem Engagement. Wiewohl ihr bei dem Gedanken, nach all den Clubjobs nun auf Bühnen wie der Münchener Philharmonie zu konzertieren, noch mulmig wird. "Ich bin doch gar keine so gute Geigerin ... naja, der Hubert wird schon wissen, warum er angerufen hat", tröstet sie sich im MZ-Gespräch damit, dass die Einladung ja aus Österreich kam.

Bei der Live-Präsentation im Krippenstein-Berghotel ärgert sie sich kurz und "sakrisch". Drasch jodelt mal einfach daneben, doch Hubert lächelt lediglich milde. Seine Gelassenheit sei beeindruckend, sagt Drasch. Was nicht mit Schläfrigkeit gleich zu setzen ist, die sich weder bei der Präsentation noch auf dem Album findet. Trad II ist eine unverstellte, überraschende, rücksichtslos Hörrituale verrückende, doch stets ernsthafte Volksmusik-CD. Trad II ist also wie Hubert von Goisern selbst. Sie macht den in sich ruhenden, rastlosen Weltenbummler authentisch, der Stücke stur "nach Gefühl" auswählt, Arrangements "einfach kommen lässt" und sich seinen Geburtsort aus Liebe auf Salzburger Distanz hält, weil es sonst Streit "ohne Ende", aber "mit allen" gäbe. So war Hubert von Goisern wohl immer. Heute kann er sich seine globale Gemütsruhe dank seiner Erfolge sogar leisten.

Berge und Tal

Allgäuer Zeitung 14./15. Oktober 2003 | Text: Ronald Hinzpeter

Hubert von Goisern veröffentlicht ein Album voller Volksmusik

"Schön, dass ihr do wart's, jetzt geh' ma wieder obi!" Einige Dutzend fröstelnder Journalisten lachen etwas unsicher. Sie sind gerade durch den ersten Schnee der Saison gestapft, stehen jetzt knapp 2100 Meter hoch auf dem Krippenstein, einem Teil des Dachstein-Massivs, und wollen mit klammen Fingern etwas mehr als diesen einen Satz in ihre Blöcke schreiben. Doch Hubert von Goisern gibt ihnen für den Moment nicht mehr, außer der Erklärung für die kleine Bergwanderung: "Ich wollt', dass ihr das einfach nicht vergesst", spricht er und lässt schelmisch zwei Kränze von Lachfalten um seine Augen aufleuchten. Er liebt solche "unvergesslichen" Inszenierungen in der Bergwelt seiner Heimat im Salzkammergut. Als er für sein erstes Album Aufgeig'n statt niederschiaß'n die Goldene bekam, ließ er sie sich auf dem Dachstein-Gletscher überreichen, wohin ihm nur ein Bruchteil der geladenen Gäste folgen konnte, etliche mit schlotternden Knien. Für die Präsentation seiner neuen CD Trad II (BMG) bat er "nur" in das verwaiste Hotel am Krippenstein. Hier oben hat er Anfang des Jahres
zusammen mit Musikern aus vier Ländern die 14 Stücke aufgenommen, abgeschieden von der Welt. "Da ist man völlig auf sich zurückgeworfen und kann nicht fliehen", sagt der Mann, der bürgerlich Hubert Achleitner heißt. "Aber man wird auch nicht abgelenkt." Höchstens vom gewaltigen Blick auf das Dachstein-Massiv, das mit dem frisch gefallenen Weiß
völlig weltentrückt wirkt.

Die bodenständige Musik von Trad II stammt allerdings genau von hier, aus den Tälern rundherum. Zum zweiten Mal nach der 1999er Trad-CD (vom Englischen "traditional" = überliefert) hat Hubert von Goisern einen Packen Volks-Melodien ins Studio genommen und neu eingespielt. Warum diese erneute Hinwendung zur reinen Volksmusik? Eine schlüssige
Erklärung kann er nicht geben. Er habe halt das Gefühl, jetzt alles machen zu können "und dann habe ich es eben gemacht. Mich hat nichts gedrängt, ich konnte das erste Mal völlig ohne Druck arbeiten. Von Trad I sind ein paar Stücke übrig geblieben, vor allem Jodler. Ich hatte Zeit, da hab ich's halt gemacht."

Nachdem er die Volksmusik in den vergangenen zehn Jahren lediglich als Ausgangspunkt für seine Stilgrenzen niederreißenden Ausflüge in die Welt der Klänge genommen hat, interpretiert er auf Trad II die Lieder verhältnismäßig "klassisch". Allerdings haben seine Reisen Spuren hinterlassen: Zur Steirischen und zur Geige gesellen sich behutsame
Klänge von der Slide-Gitarre, ganz wenig Elektronik oder auch mal klappernde Dosen. Gelegentlich klingen die Gitarren plinkernd leicht wie Afro-Pop. Verglichen mit der ersten ist Trad II einen Tick voller und unbeschwerter ausgefallen.

All das wird den Traditionsbewahrern kaum gefallen. Nicht alle aus Bad Goisern sind davon erbaut, was der bekannteste Sohn des Kurortes mit der Musik der Altvorderen anstellt. Den Hubert schert das nicht: "Eine schöne Melodie ist eine schöne Melodie, auch wenn sie von vier Deppen gesungen wird." Er sieht in der Volksmusik den Kern jeder Musik, auch der klassischen. Die überlieferte Musik sei eine Art Diskussionsgrundlage, die es weiterzuentwickeln gelte. "Die Neuerfindung der Musik funktioniert nicht. Man kann auch das Rad nicht neu erfinden. Wir müssen uns nur überlegen, wo wir mit dem Rad hinfahren wollen."

"s'Büscherl" im Schnee

Bad Ischler Rundschau 8. Oktober 2003 | Text: Josef H. Handlechner

Hubert von Goisern präsentiert mit "Trad II" seine neue CD

Obertraun. "Mein Umgang mit dem Überlieferten ist keine Huldigung, aber immer respekt- und vor allem lustvoll", sagt Hubert von Goisern über und zu Trad II - seiner allerneuesten CD, die noch so frisch ist, dass sie erst in ein paar Tagen auf den Markt kommen wird.

Frisch wars auch, als er sie am vergangenen Montag hoch über dem Hallstättersee präsentierte. Und auch der Draht nach oben scheint zu funktionieren: Am Vormittag noch alles grau in grau, doch dann wie bestellt blauer Himmel und strahlender Sonnenschein über den Krippenstein.

"So ein Ort beruhigt die Sinne, das Auge, das Ohr, alles wird sensibler" - und genau das hat Hubert und seine MusikerInnen bewogen, zwischen Jänner und März dieses Jahres ebenda, im stillgelegten Berghotel am Krippenstein, intensiv an der neuen CD zu arbeiten, "weil es eine Herausforderung war, in dieser entrückten, abgehobenen, abgeschiedenen und unglaublich eindrucksvollen Natur zu musizieren und zu produzieren."

Seine Zuneigung "zu dieser Landschaft und ihrer Volksmusik im Allgemeinen und zu den Vorliegenden Jodlern, Melodien und Liedern im Besonderen" sei nicht ohne Spannung, meint Hubert von Goisern. Aber gerade das macht es so spannend, was er daraus macht, aus De Gamserl oder S'Büscherl oder aus dem Krippensteiner; zumal die "Neue" auch nicht einfach dort anschließt, wo Trad I aufgehört hat. Aber so ist es eben: Tradition muss in Bewegung bleiben, sonst gehts ihr an den Kragen.

Für kommendes Frühjahr laufen bereits die Vorbereitungen für eine Tournee mit Liedern von Trad I + II. MusikerInnen aus vier Ländern waren an der jüngsten CD beteiligt und auch die Bühnenbesetzung bleibt international, wenngleich Hubert noch ein bisserl experimentiert und "Überraschungen nicht ausschließen will".

Der Tod der Lässigkeit

Salzburger Nachrichten 16. Oktober 2003 | Text: Bernhard Flieher

Hubert von Goisern hat wieder Volkslieder aufgenommen. Ein Gespräch über die Leidenschaft zur Ferne und die Liebe zur Kunst der Heimat.

Hubert von GoisernMit Trad II veröffentlicht Hubert von Goisern innerhalb von drei Jahren sein viertes Album. Wie schon auf Trad (erschienen im März 2001) hat er Volkslieder aus seiner näheren Heimat, dem Salzkammergut, aufgenommen. Seit dem Frühjahr 2001 gab Hubert von Goisern au-ßerdem in halb Europa, in Ägypten und in Westafrika knapp 200 Konzerte. Im vergangenen Sommer etwa begeisterte er im Zusammenspiel mit dem ägyptischen Superstar Mohamed Mounir, der, ähnlich wie Goisern, die Musiktradition seiner Heimat mit Pop verbindet.

Ab wann war klar, dass es eine zweite Trad-CD geben wird?

Recht bald nachdem ich die erste begonnen habe. Es waren noch ein paar Lieder, die ich unbedingt machen wollte, die aber auf der ersten Trad nicht mehr Platz gefunden haben.

Trad II ist das vierte Album in drei Jahren. In der Zeit spielten Sie auch viele Konzerte. Würden Sie sich als rastlos bezeichnen?

Vielleicht hab' ich Züge eines manisch Reisenden. Zumindest aber habe ich etwas zigeunerhaftes in mir.

Auf Ihren Reisen erleben Sie, wie in anderen Kulturkreisen traditionelle Volksmusik eine bedeutende Rolle im Alltag spielt. Wieso spielt unsere Volksmusik diese Rolle nicht mehr?

In kleinen Bereichen gibt's das ja eh noch. Aber vieles ist verschütt gegangen. Teilweise liegt das wohl daran, dass viel unserer Volksmusik nationalistisch missbraucht wurde. Wohl ist aber auch eine Mentalität schuld, die so tut als wäre sie weltoffen und international. Da glauben halt viele, das wird man, indem man das Eigene ablehnt. Es wird aus aller Welt geholt, was Rang und Namen hat, und gleichzeitig büßt man die Offenheit fürs Eigene ein.

Ist es nicht so, dass alles, was aus der Nähe kommt, automatisch weit kritischer betrachtet wird?

Die Nähe macht halt das Mystifizieren schwerer und das ist ein Kriterium dafür, dass man etwas spannend findet. Solange nichts ganz genau bekannt ist, solange etwas das Exotische der Ferne hat und solange man sich vor allem nicht mit der eigenen Welt auseinandersetzen muss, gibt es halt immer einen größeren Interpretationspielraum.

Für Trad II haben Sie wieder Lieder ausgewählt, die aus Ihrer engsten Heimat stammen und die Sie schon ein Leben lang begleiten. Worin liegt bei diesen Songs für Sie das Mysterium?

Es gibt Lieder, die mir einfach Gänsehaut verursachen. Am meisten spür' ich das bei Jodlern. Da schwebt alles in einer Endlosschleife. Drum fällt's mir auch besonders schwer, einen Jodler zu beenden (lacht).

In Ihr Werk jenseits der beiden Trad-Alben flechten Sie ganz stark und mühelos andere musikalische Kulturen von tibetanischer Volksmusik bis Rock ein. Warum gibt es den umgekehrten Fall nicht?

Das liegt vielleicht an einem Privileg der westlichen Welt. Wir können hier problemlos konsumieren, was anderswo entsteht. Umgekehrt ist das schwerer. Das wirklich Üble aber ist, dass wir - auch in der Musik - mit einem immer noch existierenden Kolonialisierungs-Wahnsinn konfontiert sind, der eine rein wirtschaftliche Geschichte ist. Wir haben anderen ja nie was gegeben, sondern immer nur herausgenommen.

In der Volkskultur gibt es eine konservative Bewahrer-Lobby, die Ihre Musik heftig attakiert. Wie definieren Sie Volksmusik für sich?

Ich spiel' die Sachen halt so, wie ich's hör'. Leider wird das manchmal so empfunden, als käme jetzt einer und macht was kaputt. Das versteh' ich nicht. Diese Musik hat, wie allein das Wort "Volks" zeigt, einen allumfassenden Charakter. So etwas konservieren zu wollen unter dem Deckmantel der einzig wahren und guten Version - das ist der Tod dieser Kultur. Außerdem: Wer darf sich denn überhaupt anmaßen zu bestimmen, was die "richtige" Version eines oft über lange Zeit nur mündlich überlieferten Liedes ist? Ich nehme etwas, das auch als "Volksgut" bezeichnet wird. Und Volk sind ja wir alle. Also ist es Musik für alle.

Das wird aber nicht so wahrgenommen.

Dass sich das ändert, kann aber nicht nur die Aufgabe von Künstlern sein. Ich mein': Ich spiel seit drei Jahren wieder und trotzdem fragt mich jeden Tag wer, wann ich denn wieder spielen werd'. Ich will mich auch gar nicht beklagen. Ich hab' ausverkaufte Konzerte. Aber außer denen, die kommen, nimmt das keiner mehr wahr. Wie gesagt, ich beklage mich nicht. Es kommen viele Leute. Ich verkaufe meine CDs und kann machen, was ich will. Erstaunlich ist es trotzdem, dass es für einen wie mich keinen Platz in den Massenmedien gibt. Dass etwa sogar dem Regionalprogramm des ORF völlig egal ist, was in diesem Land passiert.

Die kümmern sich halt um leicht verkäuflichen Mainstream.

Es kann schon sein, dass ich mich nicht im Mainstream à la Britney Spears bewege, dass meine Musik sperrig ist. Andererseits: Was wäre mainstreamiger als Volksmusik?

Was ist also das Ziel der Trad-Aufnahmen? Eine Wiederbelebung der Volksmusik?

Ich möcht' das ja eigentlich gar nicht erklären müssen. Eine solche Verwissenschaftlichung scheint mir ja gerade bei einer Sache wie der Volksmusik eine unlösbare Aufgabe. Schon klar, dass ich so etwas wie eine Funktion als Multiplikator habe - auch was Volksmusik betrifft. Im Grunde hoff' ich aber nur, dass beim Hören der Lieder eine ähnlich lässige Stimmung entsteht wie wir sie beim Aufnehmen hatten.

Hubert von Goisern - Trad II

Blanko Musik Oktober 2003

Es war eine Klausur, ein Kloster fast, und deshalb auch fand Hubert von Goisern nichts dabei, sein gesamtes Studio auf den Krippenstein zu schleppen, 2100 Meter hoch am Dachstein-Massiv. Er schleppte es nicht nur einmal hinauf - drei Mal insgesamt machten Mischpulte, Verstärker, Instrumente, Kompressoren und Filter den Weg nach oben. Der Aufwand hat sich gelohnt: Trad II ist fertig, und sie ist noch atmosphärischer, noch intimer, noch hingebungsvoller geworden als die Premiere.

Da war dieses leerstehende Hotel auf dem Berg, und irgendwie wußte Hubert: Das würde der richtige Ort sein für die Produktion. "Eigentlich wollten wir nur die Musik droben aufnehmen", sagt er. "Dann sind wir für den Rest wieder hinuntergezogen nach Salzburg. Dort haben wir schnell gemerkt: Das geht nicht."

Also wieder rauf, Postproduktion. Aber wenigstens die Mischung sollte doch im Tal gelingen? Nichts davon - zum dritten Mal wanderte das Studio nach oben. Die Musiker waren, sagt Hubert, beeindruckt "von der großen Natur, vom Gletscher, von diesem Riesenstein". Wichtig für ihn: "Keiner konnte weg. Wenn du in der Stadt aufnimmst, fährt abends jeder heim. Hier mussten alle dableiben. Das gab eine ganz andere Intensität. Und am Ende sind wir alle mit Wehmut ins Tal gefahren."

Aus fünf Ländern reisten die Musiker an: Aus Österreich, Italien, Deutschland, England und der Schweiz. Wichtiger als die unterschiedlichen Nationalitäten jedoch ist für Hubert das, was jeder an persönlicher Musik-Geschichte mitbrachte: "Die meisten hatten mit dieser Art Musik vorher nicht viel zu tun." Wann hat schon mal jemand einen Slide-Gitarristen engagiert, damit er einen Landler spiele? Eine Geige mit einem Jodler und einem Drumset gemischt? Dabei, sagt Hubert, achteten sie aber sorgfältig darauf, nichts aufzublasen, nicht überzuproduzieren: "Die Stücke sind ja fast kammermusikalisch. Da macht man schnell mal zu viel."

Es sind Stücke, die er seit vielen Jahren kennt, die Teil seiner Lebensgeschichte sind. "Ich hör was, find's schön, dann leg ich's weg. Irgendwann taucht's wieder auf" - zum Teil sogar erst während der Produktion, da kramte er in seinen Cassetten auf der Suche nach diesem einen Landler, diesem Jodler, und am nächsten Morgen hatte die Band eine neue Aufgabe zu erledigen. Die Lieder sind grob und sentimental, verborgen erotisch und unverblümt komisch, sie klingen ehrlich, aus vollem Herzen und ganz und gar unakademisch - so, wie sie vielleicht früher gesungen und gespielt wurden, als noch keine Volksmusik-Verwalter ein für alle mal festlegen wollten, wie sich das ihrer Meinung nach gehört.

Auch das merkt der Hörer: Dass die Musiker zwar mit Respekt, aber nicht mit unangemessener Ehrfurcht an die Musik herangehen. Deshalb geht es auch ein gehöriges Stück weiter als auf Trad I, und das ist gleich am Anfang zu hören: Kohler heißt das erste Stück, nach einem archaischen Jodler setzt ein elektronischer Schlagzeug-Loop ein. Das geht - weder zerstört der Loop die Volksmusik, noch stößt sie ihn ab wie der Leib einen Fremdkörper. Organisch klingt das, andersartig in der Gleichheit und gleich in der Andersartigkeit. "Und was andere drüber denken", sagt Hubert, "das ist uns ziemlich wurscht."

Trad II gibt der Volksmusik ihre Würde zurück, befreit sie aus dem Beton der bloßen Bewahrer und erweckt sie so zu dem Leben und zu der Vitalität, die stets in ihr steckten. Gustav Mahler, der viel aus der österreichischen Volksmusik geschöpft hat, hat gesagt: "Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche." Hubert von Goiserns neues Album befeuert Volksmusik, mit einem Feuer auf 2100 Metern Höhe, im Februar, dem Gletscher ganz nah.

Abgehoben aus guter Tradition

Kleine Zeitung 8. Oktober 2003 | Text: Annelies Pichler

Hubert von Goisern hat schon auf dem verschneiten Gipfel des Krippensteins seine CD "Trad II" und auch seine neue Band vorgestellt

Als Hubert von Goisern im vergangenen Winter mit Gondeln die komplette Ausrüstung für ein Tonstudio in mehr als 2000 Meter Höhe auf den Krippenstein transportierte, ging es ihm vor allem ums Miteinander mit guten Musikern. "Ich hab' mir damals gesagt, wenn nichts Brauchbares herauskommen sollt, passt's a, wenn wir nur zwei schöne Wochen miteinander haben."

Herausgekommen ist aber die CD Trad II (Lawine/BMG), die er jetzt auf dem schon verschneiten Krippenstein im Salzkammergut vorgestellt hat. Mit Volksweisen, kräftigen Jodlern und neuem, frischem Geist.

Der Nährboden dafür war die Stille der Abgeschiedenheit, deren Zauber die Konzentration schärft und dem Gemüt gut tut. "Es war sehr eigen: Eingeschlossen im längst aufgelassenen Hotel, zu dem nach 17 Uhr, wenn die letzte Gondel abgefahren war, keiner heraufkommen konnte und keiner hinunter", umreißt Co-Produzent Wolfgang Spannberger die Arbeitsbedingungen.

Die Musiker, die sich derzeit abgehoben mit Hubert von Goisern einspielten, sind Monika Drasch, Sängerin und Geigerin, die zum Goiserer wechselte, nachdem "ihre" Formation, der Bairisch Diatonische Jodel-Wahnsinn sich aufgelöst hat, der Schweizer Gitarrist Max Lässer, Arnulf Lindner am Kontrabass, der schon bei Trad I dabei war, und Bernd Bechtloff, Perkussionist, der seit 1998 "goisert".

Und schon setzt Fernsehsage-Regisseur Julian Pölsler die Trad II auf filmisch um. Gedreht wird bis zum 18. Oktober auf dem Krippenstein. Natürlich.

Die Karibik liegt am Krippenstein

Abendzeitung 9. Oktober 2003 | Text: Arno Frank Eser

Klänge aus luftigen Höhen: Hubert von Goiserns neues Album "Trad II"

Treffpunkt Krippenstein, ein Hochplateau im Dachstein-Massiv des Salzkammerguts. Hier präsentiert Hubert von Goisern in einem stillgelegten Hotel sein neues Album Trad II (BMG Ariola 82876 52640 2), das ab Montag in den Läden steht. Das Treffen in luftiger Höhe, schon Anfang Oktober Kulisse für ein Wintermärchen, ist kein Zufall. Denn hier ist das Album entstanden. Eine CD mit sensibler Volksmusik.

Drei Mal haben der Bandleader und sein Team mit der Seilbahn ihre Instrumente und die Tontechnik auf den Krippenstein geschafft, aufgebaut, abgebaut; vor Ort als Arbeits- und Wohngemeinschaft den richtigen Teamgeist gesucht und gefunden. Von Goisern: "Berge bedeuten für mich Abgeschiedenheit und Konzentration, natürlich in diesem alten Hotel auch ein bisschen Zauberberg-Romantik. Was unter solche Bedingungen rauskommt, kann sehr wertvoll und intensive sein."

Bedingungen, die der "Chef" vorschrieb? "Nein, alle haben mitgemacht, weil sie das so wollten, da gab es keinen Zwang. Das Schöne bei dieser Geschichte war, dass wir ohne äußeren und inneren Druck ans Werk gehen konnten, dass wir das Experiment voll genießen konnten."

Trad II ist die Fortsetzung des 1999 erschienenen Albums Trad I. Von Goisern wusste schon damals, dass seine Volksmusik-Sammlung noch nicht vollständig ist: "Da ist viel übrig geblieben, was nicht mehr auf die Platte gepasst hat. Und es war schon damals klar, dass es einen zweiten Teil geben muss und wird."

Die Rückschau auf die eigenen Wurzeln kommt nicht von ungefähr: "Wenn ich eines gelernt habe auf meinen Reisen, dann das, dass alle nur mit Wasser kochen. Und dass Volksmusik der Kern jeder Art von Musik ist."

Die Volksmusik Hubert von Goiserns klingt nich unbedingt so, wie sie nach Meinung vieler Brauchtums-Bewahrer klingen sollte. So trifft auf der neuen CD ein fescher Jodler auf die karibische Steel-Guitar, um dann vom elektronischen Schlagzeug-Loop abegelöst werden. "Man muss es nur mal ausprobieren. Und man wird sehen, es passt wunderbar zusammen!"

Und wenn er an all die Tausendprozentigen denkt, die genau zu wissen glauben, wie Volksmusik zu klingen hat, dann erfüllt den Ausnahmemusiker so etwas wie Schadenfreude oder gar Trotz: "Was die darüber denken, das kann uns ziemlich wurscht sein." Die Sonne geht unter, die Schatten über den schneebedeckten Gesteinsfeldern werden länger, ein magisches Zwielicht macht sich breit. Keine Zeit mehr zum Reden in über 2000 Metern Höhe, auf einem Berg, auf dem Hubert von Goisern das erste Mal schon mit vier Jahren war.

Die Diatonische wird ausgepackt; und zusammen mit seinen Musikern intoniert er nun die Filmmusik zu dieser Szene. Musik für ein Stück erhabenes Lebengefühl.

"Volkslieder sind das musikalische ABC"

OÖN 8. Oktober 2003 | Text: Bernhard Lichtenberger

Hubert von Goisern präsentierte auf dem Krippenstein seine neue CD "Trad 2"

Die Seile der Dachsteinbahn verlieren sich in Nebelfetzen. Latschen ducken sich unter dem Gewicht des frischen Schnees. Oben, auf dem Krippenstein, reißt der Himmel auf. Aus den Lautsprechern drängt ein Jodler in Richtung Dachstein-Plateau. In 2100 Metern Höhe stellte Hubert von Goisern am Montag seine Volksliedsammlung Trad 2 vor. Die OÖN trafen ihn zum Interview.

Was suchst du in den Bergen?

Die Einschicht. Ich suche Situationen, die mich ganz auf mich zurückwerfen, und das finde ich am ehesten in der großen Natur. Das heißt für mich Menschenleere, keine oder nur wenige Zeichen von Zivilisation.

Warum hast du Trad gemacht?

Wie mein Bub in die Hauptschule gekommen ist, hab' ich ihn gefragt: Was singt ihr? Er hat gesagt: Wir singen nicht. Dann bin ich zum Musiklehrer. Der hat gesagt: Die wollen nicht singen. Da hab' ich gesagt: Was ist, wenn sie sagen, wir wollen nicht rechnen? Macht ihr dann auch ein Ersatzprogramm? Er hat gesagt: Das ist ganz etwas anderes. Ich finde das nicht. Zur Schule gehört für mich auch eine musikalische Bildung, ein Singen. Auf der ersten Trad hat die Klasse auf Hinter meiner Stadltür mitgesungen. Da ist mir so etwas wie ein Licht aufgegangen: Dass die Volkslieder das musikalische ABC sind. Es ist eine einfache Musik. Aber einfach heißt nicht, dass sie nicht schön ist.

Was rätst du einem, der das Jodeln lernen will?

Dem tät' ich sagen, dass ich das Jodeln mit 37 Jahren gelernt habe. Ich hab' mir auch gedacht, man muss jodelnd geboren werden oder es geht einfach nicht. Mir hat einer eine Kassette gesteckt, auf der ein zwölfjähriges Dirndl gejodelt hat. Da war ein Jodler dabei, da sind mir die Tränen gekommen. Den hab' ich mir herausgeschrieben. Dann hab' ich mir den Walkman ins Ohr gesteckt und bin in Regensburg auf eine Autobahnbrücke gegangen und hab' dort drei Stunden lang gejodelt. Dort hat mich kein Mensch gehört, denn es ist fürchterlich, wenn man anfängt. Jahre später haben mir Tibeter gesagt, dass sie ihren Gesang, der körperlich auch sehr schwer ist, beim Wasserfall üben. Denn wenn man sich selber nicht hört, spürt man sich.

Was ist für dich Tradition: gut oder schlecht?

Es ist, wie es ist. Es hat schon sehr viele Generationen vor uns gegeben, die sich bemüht haben, auszudrücken, was sie empfinden. Es hat etwas Gutes - und auch etwas weniger Gutes, nämlich das Einengende. Ich stehe zu der Tradition, mit der ich aufgewachsen bin, aber ich gehe kritisch mit ihr um.