DeutschEnglish

EHRENBÜRGER BAD GOISERN

Hubert von Goisern - Weltmusiker ist Goiserer Ehrenbürger

18. Oktober 2004 | Text & Foto: Herbert Greunz

Stimmungsvolle Verleihung der Ehrenbürgerschaft auf der Halleralm in Goisern

Hubert von GoisernIm Freundeskreis, eingeladen von Bürgermeister OSR Gert Aigmüller wurde Hubert von Goisern nach Abschluss seiner umjubelten Trad II-Tournee die Ehrenbürgerurkunde verliehen. Auf Wunsch des Künstlers wurden ausgewählte Verwandte, Bekannte und Freunde geladen, so ergab sich ein reger Gedankenaustausch zwischen Lehrern aus der Pflichtschulzeit, Schulkameraden, Musikern und Gemeindevertretern. Hannes und Siegfried Hillbrand spielten auf der "Steirischen" auf, den Kontrabass strich Wilfrid Kefer.

Bürgermeister Aigmüller spannte in seiner Laudatio an den "jüngsten" Goiserer Ehrenbürger den Bogen von seiner Kindheit über die ersten musikalischen Versuche bis zum Durchbruch in der deutschsprachigen Musikszene mit den Alpinkatzen. Humanitäre Projekte folgten, nach fast fünf Jahren Bühnenabstinenz eine erfolgreiche Comeback-CD und seit dem Beginn des dritten Jahrtausends durchschlagende Erfolge mit Tonträgern und Konzertourneen. Die Marktgemeinde Bad Goisern verdankt Hubert von Goisern aufgrund seines einprägsamen Künstlernamens einen international ungeahnten Bekanntheitsgrad. In der Ehrenbürgerurkunde wird besonders auf seinen Einsatz für Frieden und dem Kulturaustausch der Völker hingewiesen.

HvG's Gedanken als Dank

Mit launigen aber auch kritischen Bemerkungen bedankte sich Hubert sichtlich gerührt für die Anerkennung seiner Heimatgemeinde, zu welcher er manchmal ein gespanntes Verhältnis spürte und auch seine Position zum Ort und seinen Menschen ständig hinterfragte. Ein deutsches Magazin schrieb den für ihn so bezeichnenden Satz: "Von der Mystik der Berge und Täler bin ich durch die Landschaft, in der ich aufgewachsen bin und in der diese Musik entstanden ist, geprägt." Er erzählte, wie er mit dem "Volksmusik-Establishment" zuerst auf Konfrontationskurs gehen musste um seine musikalischen Gedanken zu verwirklichen und seine vielseitigen Perspektiven von Musik den Menschen näher zu bringen. Die unvergessene Simon Geigenmusi und der Goiserer Viergesang waren die Auslöser seiner Beschäftigung mit unverfälschter Volksmusik.

Er fand besonders in den letzten Jahren seine eigene Auffassung von Musik, quasi eine Übersetzung in die Moderne, aus fernen Ländern ließ er Wurzeln traditioneller Musik in sich einfließen. HvG bedankte sich ausdrücklich bei seinen musikalischen Vorbildern wie Fritz Hillbrand (Toifl Fritz) und Sepp Atzmanstorfer sowie den unvergessenen Vollblutmusikanten Werner Schilcher. Hubert hat immer wieder politisch Stellung genommen, seine Beweggründe dazu erläuterte er mit sinnigen Gedanken an seine Jugendzeit. Auf die Frage ob er sich Privilegien als Ehrenbürger erwarte verweist Hubert Achleitner, dass nach ihm keine Straße oder ein Platz benannt werden darf, vielmehr wünsche er sich wohl mit etwas Ironie "täglich ein frisches Weinbeerenkipferl vom Huberbäck, weil er oft zu spät kommt und dieses köstlich mundende Gebäck dann meistens schon ausverkauft ist."

Für mich, der ich Hubert als "Schualagspoan" schon seit seiner Jugend kenne "ist und bleibt er ein Reisender - doch er kehrt immer wieder zurück."