DeutschEnglish

S'NIX TOUR 2008-09

Hubert von Goisern in Krems

Starchat 4. August 2009 | Text: Olga Minski | Foto: J. Waltini

Hubert von GoisernS'Nix kann man beim besten Willen nicht sagen. Schon eher mit Haut und Haar. So war es auch als Hubert von Goisern am 1. August mit seiner kongenialen und kreativen Truppe die Menschen am Ausportplatz in Krems anzündete. Mit Haut und Haar.

Kein Wort für "showtime" (mit dieser Nummer wurde der Reigen eröffnet) im Deutschen ... braucht man auch nicht an diesem Abend. Nur Ohren und Herz. Unterstützt von Alexander Pohn am groovigen Schlagzeug, Helmut Schartlmüller am Bass - kein Ton zu viel - alles am Punkt -treibend, dann wieder melodisch verweilend; David Lackner am sphärischen Keyboard; Severin Trogbacher - leidenschaftliche Gitarre; Marlene Schuen - Gesang und Violine; Elisabeth Schuen - ebenfalls Gesang und Violine und Maria Moling - Gesang und Percussion - dieses Damentrio verzauberte nicht nur optisch und mit harmonischen Backgroundstimmen. Herausragend in Regen, Juchitzer oder Herschaun die wunderschönen Soli und instrumentale Berreicherung der 3 Musikerinnen - sang Hubert von Goisern über, erzählte vom, jodelte auf das leben und die letzten zwei Tourjahre. Für Hubert von Goisern gibt's keine Übersetzung - nur Ohren und Herz - mit Haut und Haar.

Und wer ihn und seine Band ultimativ noch nicht gehört hat, kaufe sich sein Livealbum Haut und Haar, komme zu einem seiner Abschlusskonzerte in dieser großartigen Besetzung jetzt oder hoffe in jedem Fall auf Wiederaufnahme 2011!

So weit die Jodler tragen

Südkurier 5. August 2009 | Text: Harald Ruppert

Hubert von Goisern beim Kulturufer

Hubert von Goisern ist auch nicht mehr das, was er einmal war. Deshalb verlassen ein paar aufgebrachte Ex-Fans sein Konzert auf dem Friedrichshafener Kulturufer. Sie wollten den Alpenrock hören, mit dem der Goisern Hubert seine Karriere begonnen hat, und sonst nichts. Da haben sie allerdings die Rechnung ohne den Chef auf der Bühne gemacht, denn der ist schon lange ein anderer.

Auf Hubert von Goisern trifft das zu, was über Bob Dylan seit geschlagenen 40 Jahren geschrieben wird: Er hat sich immer wieder gewandelt. Und welcher alte Fan das nicht verkraftet, ja mei, der geht halt wieder nach Hause. Das nimmt Hubert von Goisern in Kauf, denn er hat sich nichts vorzuwerfen. Alle seine Veränderungen waren schließlich keine willkürlichen Richtungswechsel, mit denen er in der Manier eines David Bowie frühere Identitäten abgestreift hätte. Seine Wandlungen waren eine Entfaltung, in der immer eines bewahrt worden ist: der Bezug zur urtümlichen österreichischen Volksmusik. Erst verband sie sich mit Rock - auch in Friedrichshafen prügelt die Band zu später Stunde Volksmusik-Pogo im Schleudergang - und als das ausgereizt war, suchte sie die Begegnung mit den Musikkulturen der ganzen Welt.

Hubert von Goisern kennt keine Grenzen, sonst würde er nicht jodeln. Denn was ist Jodeln anderes als das Füllen einer schier endlosen Weite, über alle Hindernisse hinweg, mit dem, was man selbst mitbringt - der Stimme? Jodeln ist die gesungene Frage, wie weit die eigenen Anlagen tragen - eben die Stimme und die kulturellen Wurzeln, die in dieser Stimme klingen. Hubert von Goiserns erstaunliche Erkenntnis: Sie tragen um die ganze Welt, wenn man sich nur darauf einlässt, hinter die Gipfel der Heimat zu blicken, Parallelen in anderen Kulturen zu suchen und dabei auch Neues akzeptieren zu können. Die Alpen sind dem Jodler kein geistiger Schutz-, sondern ein Resonanzraum. Und wenn der sich weiten lässt - umso besser! Wenn Goisern also jodelt, und das tut er beim Kulturufer ausgiebig, dann nicht als Tribut an etwaige alte Fans, die sich ans Vertraute klammern, sondern weil seine Auffassung von Jodeln in die geistige Weite geht. Die Stimme des Jodlers wird zum Echolot einer Grenzlosigkeit, der man sich ohne sie gar nicht bewusst wäre, und so rührt der weite Hall von Goiserns Stimme fast schon an ozeanische Gefühle.

Mit dieser Haltung nimmt Hubert von Goisern die genaue Gegenposition zum toten Rechtspopulisten Jörg Haider ein. Der stammte nämlich ebenfalls, wie Hubert, aus Bad Goisern. Alle Feindbilder gegenüber dem Fremden, die Haider zur Karikatur des Wir-Gefühls zuspitzte, schleift Hubert gründlich wieder ab. Und das geht in der Musik Hubert von Goiserns weder durch stures Beharren auf die eigenen Anfänge noch durch willkürliche Richtungswechsel, sondern einzig durch praktizierte Vermischung, dauerndes Mäandern. Und wer meint, Hubert von Goisern habe das scharfe Profil seines Alpenrocks unzuverlässig verwässert, irrt. Schon der markige Alpenrock war ja eine Grenzüberschreitung und entstand erst nach ausgiebigen Auslandsaufenthalten des damaligen Chemielaboranten in Südafrika, Kanada und den Philippinen.

Hubert von Goisern war also immer schon ein Reisender, und beim Kulturufer zieht er mit vier Musikern (Gitarre, Bass, Schlagzeug, Keyboard) und drei Sängerinnen drei Stunden lang die Quersumme seiner bisherigen Wege, die ihn etwa durch Afrika, Tibet und den Balkan führten. Dabei gelingt die Quadratur des Kreises, wenn Goisern mit seiner Band eine Art "Perser-Ländler" anstimmt, der zugleich wie die Hölle rockt. Wenn Goisern dann im Stück das Akkordeon beiseite legt und pumpend ins Horn stößt, verschiebt sich der Akzent: dann reicht nicht mehr das Morgenland dem Abendland die Hände, sondern Österreich dem Balkan. Zugleich rockt Goisern wie schon lange nicht mehr. Das Volumen seiner Sängerinnen reicht vom Schöngesang bis hin zu verstörendem Gellen. Wenn Keyboard, Gitarre und Bass dann noch düstere Schleier weben, öffnen sich finstere Kammern, die an eine Band wie Portishead heranreichen - und auch hier gründet der Gesang letztlich im Jodeln.

Hubert von Goisern ist also wirklich nicht mehr das, was er mal war; er ist geworden, der er ist. Das Publikum im ausverkauften Zelt feiert ihn dafür.

Hubert von Goisern begeisterte 3000 bei Konzertmarathon

Kurier 3. August 2009 | Text: S. Ramsauer-Hofer | Foto: Walter Brunner
Hubert von Goisern

"Wer nicht will, braucht nicht mitsingen. Das ist kein Problem." Nur wenige gingen auf das ehrlich gemeinte Angebot des sympathischen Oberösterreichers ein. Fast jeder der knapp 3000 Fans am Kremser Ausportplatz stellte Samstag Abend beim Open-Air-Konzert von Hubert von Goiserns s'nix-Tour seine Stimmgewalt unter Beweis.

Drei Stunden lang spielte sich der charismatische Musiker samt Band in der Wachau die Seele aus dem Leib. Offen, nachdenklich, aber auch rockig und soulig mit unverwechselbarem Bezug zur Volksmusik. Neue Songs fanden ebenso Beifall wie die bekannten, und bei den absoluten Superhits wie Heast as nit hielt es auch die Sitzplatzkartenbesitzer nicht mehr auf den Stühlen.

"Mit dem Konzert von Hubert von Goisern in Krems haben wir hier, in diesem Ambiente, genau ins Schwarze getroffen", freut sich Geschäftsführer Wolfgang Übl von der Markant-Werbeagentur, die für die Organisation verantwortlich zeichnete.

Die Kremser Bürgermeisterin Inge Rinke war ebenfalls voll des Lobes über den gelungenen Abend: "Hubert von Goisern ist ein großartiger Künstler."

Der große Geschichtenerzähler

Minemusig 1. August 2009 | Text & Foto: Daniel Furxer

Hubert von Goisern begeisterte am Freitag Open Air auf einem vollen Marktplatz in Rankweil

Hubert von Goisern

Hubert von Goisern ist einer der großen Geschichtenerzähler der Popmusik. Und wie alle Geschichtenerzähler reist er herum, um seine Geschichten singend zu präsentieren und dabei andere aus fremden Kulturen mitzunehmen. Die zweijährige Tour auf dem Schiff die Donau hinunter bis ans Schwarze Meer und den Rhein, Main hinauf bis zur Nordsee haben musikalisch viele Spuren hinterlassen. Der Vortrag dieser Weltmusik, vermischt mit heimischer Jodelkunst und Folkloremusik macht ihn zu einem österreichischen Ausnahmekünstler. Das Hirtamadl ist wohl immer noch sein größter Hit, sein musikalisches Spektrum, die Vielfalt im Klang ist aber viel, viel größer. Hubert von Goisern, der auf einigen Instrumenten daheim ist (Ziehharmonika, Trompete, Gitarre) setzte an diesem Abend auf dem Rankweiler Markplatz neue musikalische Akzente, die vom traditionellen Jodler bis zu modernem Dancefloor reichten.

Bei den ruhigen Liedern wie Weit, weit weg oder Regen versprühte er eine Melancholie und gleichzeitig eine Intensität des Lebens, die einem die Gänsehaut aufzog. Unterstützt wurde er von seiner Band und drei wunderbar singenden und jodelnden Damen, denen nicht weniger Respekt gebührt. Der Weltgeschichtenerzähler Hubert von Goisern hat zudem eine Vision: musikalisch die Völker Europas zu verbinden und dadurch Grenzen zu überwinden. Ihm dabei zuzuhören und dabei mitzusingen ("Es muas aber niemand mitsingen, wenn er's net gspieart") ist ein Wahnsinn.

Ein Juchzer, ein Jodler, ein "Servus"

Freisinger Tagblatt 1./2. August 2009 | Text: Andreas Beschorner | Foto: Rainer Lehmann

Mal legten sich Ruhe und Frieden über den Vöttinger Weiher, mal zelebrierte das Publikum den Alpenrock: Hubert von Goisern brachte am Donnerstagabend sogar 2500 Fans dazu, im Chor zu jodeln: "Holla-rei-duli-rei-duli-rei-duli-jo."

Hubert von GoisernFreising - Ein Juchzer, ein Jodler, ein "Servus" und der Ruf "Showtime" - Hubert von Goisern und seine Band machten gleich am Anfang klar, dass man an diesem Abend musikalisch vor nichts sicher war. Bis der musikalische Gipfelstürmer aus "Felix Austria" freilich am Ort des Geschehens neben dem Vöttinger Weiher eintraf dauerte es: Der allabendliche Stau rund um die Johannisstraße verwehrte es dem Superstar des multikulturellen Klangerlebnisses, pünktlich um acht Uhr die Bühne zu betreten.

Musikalisch ist Goisern kaum einzuordnen: Mühelos springt er zwischen Funk und Volksmusik, zwischen dem, was man Alpenrock nennt, und leicht psychedelischen Klangteppichen hin und her. Und auf eingeflochtene orientalische Klänge folgt bei Goisern auch schon mal die langsame Blues-Variante des Janis Joplin-Klassikers Mercedes Benz.

Langsam, fast behutsam lässt es Goisern in der ersten Stunde angehen, versetzt das Publikum im Sonnenuntergang ins Träumen, schwingt sich zu wahren Jodel-Elegien auf und zeigt, dass er vom Flügelhorn bis zur "Ziach" auch multiinstrumental ist. Nur selten gibt sich der Rockpoet aus Österreich im ersten Teil seines Konzertes rockig.

Später wird das anders: Goisern und Band, darunter ein fesches Dirndl-Trio, das singt, fiedelt und in lustigen Choreografien die aufblasbare Gitarren schwingt, werden bodenständiger: Spätestens als Goisern zur Akustikgitarre greift und ein Volkslied singt, im Duett den Hit Weit, weit weg erklingen lässt, ist der Bann gebrochen.

Von da ab bis zum Ende des zweieinhalbstündigen Auftritts greift Goisern in die mitreißende Hiatamadl-Kiste, präsentiert jene Mischung aus Rock und Volksmusik, die ihn zum Star gemacht hat. Da hätten die Girlies ganz vorn an der Bühne gerne mitkreischen dürfen. Das Gequieke der Fans hatte den Jodel-Poeten zuvor bei seinen ruhigen Stücken ganz mächtig "genervt". Und wohl nur ein Goisern kann es sich erlauben, das Gekreische mit harschen Worten in die Schranken zu weisen: "Gebt's jetzt a Ruah!"

Weltmusiker von Goisern: Gänsehaut ohne Stadl-Kitsch

Rhein Zeitung 31. Juli 2009 | Text & Foto: Michael Schaust

Alpenrock und Folklore: Multitalent aus Österreich gibt mit seiner Band ein eindrucksvolles Konzert vor dem Engerser Schloss

Elisabeth, Hubert und MarleneNEUWIED. Nichts scheint ihm heilig zu sein, wie ein Derwisch fegt er auf der Bühne und vermischt Stile, die für den an Tonkunst interessierten Otto-Normal-Verbraucher so gar nicht zusammenpassen wollen: Hubert von Goisern präsentiert abseits vom Schubladendenken seine österreichische "Weltmusik". Mehr als 1300 Zuhörer erlebten vor dem Schloss in Engers ein fast drei Stunden langes, abwechslungsreiches Programm zwischen alpenländischer Volksmusik und knüppelhartem US-Rock.

Es gibt, grob gesagt, zwei Sorten Von-Goisern-Fans: Die einen lieben das 56-jährige musikalische Multitalent ob seiner Kreativität und beinahe schon permanenten Horizonterweiterung, die anderen schätzen ihn vor allem wegen seiner Verwurzelung in heimatlichem Liedgut. Letztere werden erst spät auf ihre Kosten kommen. Denn der Mann, der bürgerlich Hubert Achleitner heißt, lässt es zunächst heftig krachen: Rock 'n' Roll pur gibt's genauso wie Krautrock made in Inneres Salzkammergut, zwischendurch immer wieder mit bunter Alpenfolklore gewürzt.

"I wü leben", schreit der Weltenbummler ins Mikrofon. Da kann der sanfte Volksmusikrebell locker mit Roger Chapman oder Rod Stewart mithalten. Mit dem Schönberger Jodler taucht er - vom Musikantenstadl Lichtjahre entfernt - ein in psychedelische Gefilde, für die zuvorderst Keyboarder David Lackner verantwortlich ist. So, als ob Klaus Schulze im Dachsteingebirge auf die Gruppe Can trifft.

Experimentell mutet auch das Stück Regen an, vom guten Hubert in Wüstenlandschaften Schwarzafrikas gedichtet. Dort sei das kühle Nass rar und werde von den Menschen herbeigewünscht, erzählt ein charmanter wie gewitzter Conférencier. In Engers bleibt es - trotz drohender Wolken - trocken.

Staubtrockenen Blues in Janis-Joplin-Manier mit einer gehörigen Portion Swamp aus New Orleans und erneut blubbernden Chill haben der Berg-Rocker und seine junge wie ausgezeichnete Band auf Lager. Für Saitenzauber- und gewitter ist Severin Trogbacher zuständig, während die Rhythmussektion, mit einem auf den Fellen flott spielenden Alex Pohn und einem vehement den E-Bass zupfenden Helmut Schartlmüller, für den Groove sorgt - egal, ob in harter oder weicher Tonlage.

Von Goisern zeigt in seinem Programm sein Verständnis von Weltmusik. Sie ist nie abgeschlossen, es geht immer weiter, so wie in den beiden vergangenen Jahren auf dem Konzertschiff die Donau rauf oder den Rhein runter. Bei all den klanglichen Umtrieben, die Kunst des flinken Zungenschlages hat nichts von ihrem Reiz verloren. Ob der Ländler im Sprechgesang oder der alpenländische Urschrei, das Jodeln - übrigens bei den Samen im hohen Lappland seit ewigen Zeiten praktiziert und garantiert nicht durch Österreicher folkloristisch "missioniert" - sie bekommen ihre Würde zurück. Auch die drei jungen Musikerinnen beherrschen das Holladihö bestens. Zudem überzeugen die aparten Mädels im Geigenfach (Elisabeth und Marlene Schuen) oder setzen subtile perkussive Akzente. Und wenn sich Maria Moling mit von Goisern an der jazzigen Trompete duelliert, entsteht Gänsehaut beim Publikum, das sich nach und nach gar dazu breitschlagen lässt, ordentlich mitzujodeln.

Der lange Zugabenblock vereinigt erneut traditionelle Volksweisen mit abgedrehtem Rock oder leicht schrägem, Square-Dance inspirierten Country und Western mit viel Twang-Gitarre. Der Ohrwurmcharakter mancher Stücke und Parts in den Titeln kratzt zum Teil haarscharf am Schlagerkitsch - aber eben vorbei. So gab es für den grandiosen Auftritt zu Recht stehende Ovationen.

Hämmernde Beats in mittelalterlicher Kulisse

Landshuter Zeitung 28. Juli 2009 | Text: Alexandra Beck | Foto: CV

Open-Air-Konzert in der Altstadt Mit überwiegend rockigen Liedern begeisterte Hubert von Goisern das Publikum

Hubert von Goisern & Band

Eine "Showtime" hatte Hubert von Goisern zu Beginn seines Open-Air-Konzerts angekündigt. Mit einem überwiegend rockigen Programm, sechs ihn begleitenden Vollblutmusikern und ausgeklügelten Lichteffekten hat er es am Sonntagabend spielerisch geschafft, sein Versprechen einzulösen. Die vielleicht nicht laue, aber zumindest trockene Sommernacht, die Kulisse der Altstadt und rund 2000 Zuschauer, die anfänglich etwas zurückhaltend, später umso schwungvoller mitgingen, taten ein Übriges, um den Abend zu einem stimmungsvollen Erlebnis werden zu lassen.

Nicht im Gewohnten verhaftet zu bleiben, sich musikalisch stetig weiterzuentwickeln kennzeichnet den Werdegang des Hubert von Goisern. Auch optisch zeigte er am Sonntagabend seine Freude an Veränderung. Wer ihn nach seiner Schiffstour auf der Donau im folkloristischen Batikhemd oder barfuß mit der Krachledernen erwartet hatte, wurde eines Besseren belehrt. In weißer Designer-Jeans und einem knappen pinkfarbenen Leinenhemd erscheint er auf der Bühne, flankiert von drei hübschen Musikerinnen.

Und schon die ersten Takte des Konzerts zeigen dem Publikum, wo's langgeht: Heute Abend wird gerockt, was das Zeug hält. Hämmernde Beats und dröhnende Bässe charakterisieren fast alle Lieder und geben ihnen die Eindringlichkeit, die das Publikum in den Bann zieht. Dass Eindringlichkeit bei von Goisern nicht Monotonie bedeutet, zeigt sich bei Auseinandertreiben: In einer Art Sprechgsang erzählt er vom Scheitern menschlicher Beziehungen, während Sängerin Elisabeth Schuen im Hintergrund arienartige melancholische Melodien anstimmt.

Musik gegen Vorurteile

Ein Höhepunkt des Konzerts ist Siagst as, in dem Hubert von Goisern beschreibt, wie Licht und Sonne trübe Gedanken aufhellen können. Die Trompetensoli, die von Goisern in die Nacht hinausbläst, und Scheinwerfer, die die Bühne in verschiedene rötliche Farbschattierungen tauchen, beschwören eine fast schon surreale Atmosphäre herauf.

Jodler sind in der ersten Hälfte des Konzerts nicht zu hören. Was er den Anhängern der Volksmusik damit zumutet, ist von Goisern durchaus bewusst. "Ich seh' schon die besorgten Gesichter. Aber mit dem Jodler werden's versöhnt." Spricht's, jodelt kurz ins Publikum, um im nächsten Moment, ein rockiges "Ich will leben" in die Nacht hinauszuschreien und die anfangs noch etwas zögerlichen Zuschauer zum Mitsingen zu animieren.

Dem Publikum zu vermitteln, dass die gemeinsame Sprache aller Völker Musik heißt, ist von Goisern ein Anliegen. Er erzählt von Begegnungen in Osteuropa auf seiner Tour, bei der er mit einem Bühnenschiff die Donau bis zum Schwarzen Meer befuhr. Die Menschen sagten, sie hätten auch deshalb Angst vor der Europäischen Union, weil sie das Wenige, das sie besitzen, dann noch mit reicheren Staaten teilen müssten. "Die Angst voreinander schien zu Beginn der Tour der gemeinsame Nenner zu sein", sagte von Goisern. Musik könne helfen, Vorurteile abzubauen und Ängste zu überwinden. Im Lied Regen beschreibt er, wie Musiker in Burkina Faso tagelang mit ihren Gesängen um Regen bitten.

Kein "Koa Hiatamadl"

Zum Ende hin kommen auch die Volksmusik-Fans auf ihre Kosten. Zusammen mit Sängerin und Percussionistin Maria Moling stimmt von Goisern einen Jodler an. Er selbst habe erst mit 37 Jahren entdeckt, dass man zum Jodeln keinen "Stimmbanddefekt" haben müsse, und zu Jodeln angefangen. Auf Koa Hiatamadl warten viele vergeblich. Es wird nur eine kurze Passage daraus angespielt.

Nach mehreren Zugaben entlässt Hubert von Goisern mit Heast as nid die begeisterten Zuschauer in die Nacht hinaus. Jedoch nicht ohne sich beim Publikum "fürs Singen, fürs Tanzen, fürs Zuhören und fürs Jodeln" zu bedanken.

Gejodelter Reggae, rockender Basar

Südkurier 27. Juli 2009 | Text: uk

Hubert von Goisern ist erfolgreicher als Manfred Mann: Was vermessen klingt, ist zumindest bei der diesjährigen Sommersinnfonie in Bad Dürrheim Realität geworden. Der österreichische Alpen-Rocker übertrumpfte im Vorverkauf die britische Musik-Legende: 1600 Karten - und damit 100 mehr als beim Top-Act des letzten Sommers - setzten die Vorverkaufsstellen diesmal ab. Das ist zugleich die Spitzenmarke in der bisherigen Festivalgeschichte.

Getragen von einem solchen Interesse, konnte sich der Mann, der bürgerlich eigentlich Hubert Achleitner heißt und aus dem Kurort Bad Goisern stammt, gleich zweierlei erlauben: Mit ein wenig nonchalant-österreichischer Verspätung auf die Bühne zu kommen und diese auch wieder zu verlassen, ohne seinen bekanntesten Song zu spielen, den 1992er Gassenhauer Koa Hiatamadl.

Das nahmen die Fans Hubert von Goisern und seiner Band aber keineswegs übel. Obwohl gegen Ende des Konzerts auch noch Regen einsetzte, der manchen dazu bewegte, sich einen der 1800 bereitgehaltenen Einweg-Schutzponchos überzustreifen, blieb die Stimmung prächtig.

Denn Hubert von Goisern hatte mehr zu bieten als nur die Hits seiner Zeit mit den legendären Alpinkatzen obwohl er dem Publikum zum Beispiel ein Mitsing-Stück wie Weit, weit weg nicht verweigerte. Aber das neuere Material (unter anderem aus seinem aktuellen Album S'Nix) überzeugte genauso.
 
Nicht zuletzt, weil die Band, mit der Hubert von Goisern seit drei Jahren unterwegs ist, herausragend agierte: David Lackner an den Keyboards erinnerte in seinem Spiel durchaus an Größen wie Keith Emerson oder Manfred Mann. Die drei Sängerinnen Maria Moling (Stimme und Perkussion), Elisabeth Schuen (Stimme und Geige) und Marlene Schuen (Stimme und Geige) boten viel mehr als nur akustische und optische Dekoration. Solide zusammengehalten wurde das Ganze dann von Severin Trogbacher (Gitarre), Alex Pohn (Schlagzeug) und Helmut Schartlmüller (Bass).

Und das war wichtig, denn die Anforderungen, die Hubert von Goiserns Kompositionen an die Musiker stellen, sind nicht ohne: Afrikanische, karibische, südosteuropäische Stimmungen, Melodien und Rhythmen verquicken sich mit hartem Rock oder klassischem Soul: Gejodelter Reggae, Basartöne auf der E-Gitarre und Trompetensound à la Miles Davis zum Schmachtfetzen-Duett - der weit gereiste und in der E-Musik bewanderte von Goisern meisterte all das souverän und hielt die am Ende eingeregneten Fans innerlich warm.

Hubert von Goisern: Live in Karlsruhe - 23. Juli 2009

27. Juli 2009 | Fotos: © Winfried Reinhardt | www.reinhardt-fotografie.de

Hubert von Goisern am Kapfenberger Hauptplatz

MEMA TV Graz 25. Juli 2009

Ein Alpenrocker besucht Kapfenberg

Woche 23. Juli 2009 | Text: Katharina Hirzberger

Hubert von Goisern am Hauptplatz: Das Publikum erlebte Samstag ein Konzert der Sonderklasse.

Es gibt Menschen, die machen Musik, und es gibt jene, die die Musik leben. Hubert von Goisern und seine siebenköpfige Band zählen eindeutig zur zweiten Kategorie. Der mittlerweile 56-jährige zeigte am Samstag, was er kann.

Im Rahmen der S'Nix-Tour 2009 wurde den 1500 Konzertbesuchern am Kapfenberger Hauptplatz ein ganz besonderer Konzertabend geboten: Hubert von Goisern konnte mit einer spannenden Mischung aus verschiedenen Musikstilen und Instrumenten, alten und neuen Liedern und amüsante Anekdoten aus der letzten Konzerttour, die die Band auf einem Schiff verbrachte, aufwarten. Dazu Musiker im Hintergrund, die ihr Handwerk bestens verstehen, und intelligente Texte aus dem Alltag - die drei Stunden vergingen wie im Flug und werden bei den Konzertbesuchern sicher noch lange in positiver Erinnerung bleiben.

Gänsehaut-Momente

Auch für Gänsehaut-Momente war gesorgt - und das lag nicht an den für Juli sehr kühlen Temperaturen. Das Publikum ließ sich gerne mitreißen und sang, jodelte und tanzte besonders bei den Highlights Weit, weit weg und Heast as net begeistert mit.

Dass Hubert von Goisern eindeutig zu den größten Musikern in Österreich zählt, konnte man auch am Publikum erkennen: bunt durchgemischt, alt und jung - alles war vertreten. Auch das Wetter spielte mit: Es war zwar kalt, aber die Konzertbesucher blieben vom Regen verschont und konnten den Abend trocken genießen.

Auf rockigen Sound-Wellen durchs Labyrinth

Oberpfalznetz 22. Juli 2009 | Text & Fotos: Stefan Voit

Hubert von Goisern und Band begeistern mit "Haut und Haar" 1800 Fans auf der Luisenburg

Wunsiedel. "Wie Sie an die Karten gekommen sind, weiß ich nicht. Auf jeden Fall dürfen Sie sich glücklich schätzen, in den Besitz dieser begehrten Objekte gekommen zu sein", freute sich Intendant Michael Lerchenberg. 1800 Fans waren am Montag auf die Luisenburg gekommen, um Hubert von Goisern live zu hören. 18 000 hatten wegen Tickets angefragt. Wer es geschafft hatte, erlebte ein fast dreistündiges Konzert der Extraklasse.

Ganze Welt bereist

Hubert von Goisern ist nie den einfachen Weg gegangen, ist nie stehen geblieben, sondern hat sich immer weiterentwickelt. Das hört man in seinen Texten, besonders in seiner Musik. Längst hat er sich von der (verrockten) Volksmusik, die ihn einst bekannt gemacht gelöst, hat die ganze Welt bereist, Eindrücke und Stimmungen gesammelt, Menschen kennengelernt und mit ihnen musiziert. Musik ist die einzige Sprache, die auf der ganzen Welt gesprochen und verstanden wird.

Hubert von Goisern ist ein Sound-Sammler, der viel in sich hört und einsaugt und dann musikalisch umsetzt. So war sein Konzert vor den wuchtigen Granitfelsen, vor denen er sich sichtlich wohl fühlte, ein Ergebnis seiner letzten großen Reise, die ihn 2007 mit der Linz Europa Tour zwei Jahre lang auf einem Schiff zunächst auf der Donau, dann durch viele Länder Europas führte.

Es war seine Vision, Menschen unterschiedlichster Kulturkreise und Generationen mit Musik zu verbinden. Showtime hieß dann auch der Auftakt zu einer fast dreistündigen Musikreise, die spannender nicht hätte sein können. Rockig ist er geworden, fett im Sound, fetzig in den Gitarren, groovend in der Trompete, gefühlvoll wie immer im Gesang. Das alles ist auch ein Verdienst seiner hervorragenden Band, der vielleicht stärksten die er bislang hatte: Severin Trogbacher (Gitarre), Helmut Schartlmüller (Bass), Alexander Pohn (Schlagzeug) und David Lackner (Keyboard) legen eine ungemeine Spielfreude an den Tag, holen das Letzte aus ihren Instrumenten heraus und geben von Goisern ein unbeschreibliches Gefühl der Freude und Sicherheit. Ergänzt von den wunderbaren Sängerinnen Marlene Schuen, Elisabeth Schuen und Maria Moling, die die Band zusätzlich mit Geigen und Perkussion verstärken.

Kleine Geschichten

Alte und neue Lieder wie Regen, Herschaun, Die Liab, Neuer Tag, Die Straß'n, Schönberger, Leben oder Mercedes Benz werden ausgespielt, ja fast zelebriert. Das Publikum geht mit, fühlt mit, singt mit. Dazwischen kleine Geschichten über Begegnungen mit Menschen, Gedanken zur Welt. Von Goisern kommt den Publikum sehr nahe, eine Intimität und Ehrlichkeit baut sich auf, die viel Raum lässt.

Vier Zugaben gibt es, die Leute hält es nicht mehr auf ihren Plätzen, feiern den Musiker. Mit Heast as nit verabschiedet sich Hubert von Goisern. Viel zu schnell ist die Zeit vergangen. Man hätte ihm noch stundenlang zuhören können!

Wer einen kleinen Live-Eindruck von Hubert von Goisern bekommen will, dem sei die aktuelle CD Haut und Haar (Lawine) empfohlen, die auf der Schiffstour 2008 aufgenommen wurde.

Hubert von Goisern & Band

Tsunami zwischen Urgestein

Frankenpost 22. Juli 2009 | Text: Katrin Lyda | Foto: Hannes Bessermann

"Heast as nit, wia die Zeit vergeht?" Doch, in den vergangenen zweieinhalb Stunden war nicht zu überhören, wie die Zeit vergangen ist, in der sich Hubert von Goisern musikalisch entwickelt hat: nämlich vom Alpenrocker, der die heimatliche Volksmusik umkrempelt und radikal modernisiert, ohne ihr die Verwurzelung und Authentizität zu rauben, bis hin zum Weltmusiker. Bei dem seit Monaten ausverkauften Konzert am Montag auf der Luisenburg lässt der Österreicher die Zuhörer an seiner musikalischen Selbsterfahrung teilhaben.

Goisern hat seine diversen Auszeiten zur Erweiterung des musikalischen Horizonts genutzt, um nach verschiedenen Reisen um die Welt - die letzte führte per Schiff die Donau entlang - doch immer wieder daheim zu landen. Er entdeckte, dass auch anderswo gejodelt wird - im Norden Europas, in der Mitte Afrikas, in der Südsee. Seine Mitbringsel flicht er in die Stücke ein, rhythmisch, melodisch, textlich - vom Indianergeheul über arabische Rhythmen bis hin zum Mundart-Gedicht, in Dada-Silben-Stakkato verhackstückt, das sich wohl irgendwo sogar reimt. Die Töne - egal ob von Lippen, Stimmbändern, Saiten oder Tasten erzeugt - werden oft bis zum Surrealen verfremdet, bis zur Schmerzgrenze gezerrt. Stünden Gläser herum, würden sie zerspringen.

Dröhnend und betörend

56 Jahre ist Goisern inzwischen alt und noch kein bisschen leise. Wobei er auch die sanften Töne kann. Gerade melodiöse Stücke wie Weit, weit weg oder Heast as nit berühren die innersten Saiten, und zwar wie ein Erdbeben, ein weit entferntes, oder ein ganz tiefer Ton, den man fast nicht mehr hört, sondern nurmehr spürt. Das aber nicht weniger eindrücklich und fast verstörend. Denn Hubert - geborener Achleitner, aus dem Ort Goisern im Salzkammergut - und seine Truppe aus vier Musikern und drei Sängerinnen bringen ihre musikalischen Anliegen mit einer Authentizität und Unmissverständlichkeit zum Ausdruck, dass einem Hören und Sehen vergeht.

Synthetische Farben und Klänge mischt Goisern mit ursprünglichen. Die Bühne ist in Bolsblau, Discoviolett oder Neongrün getaucht. Synthesizer und E-Gitarre bilden die rockige Ergänzung zur Steirischen, Akustik-Gitarre, Mundharmonika oder zum Blech.

Der Multiinstrumentalist ist sich treu geblieben: Er bürstet Bewährtes wider den Strich, bis Eigenes, Neues, Zeitgemäßeres herauskommt. Bei den über Berg und Tal gerufenen Jodler-Dialogen antwortet ihm hauptsächlich die stimmgewaltige Ladinerin Maria Moling. Sie und ihre zwei Landsfrauen Elisabeth und Marlene Schuen bilden den Vokal-Chor, spielen aber auch instrumental ihre Rolle.

Stücke aus den aktuellen Alben Haut und Haar und S'Nix inszeniert Hubert von Goisern auf der Luisenburg: Herschaun, Die Liab, Regen mit psychedelischer Lichtorgel, Trockeneisnebel und Stroboskopgewitter. Dazu lässt er seine Steirische ins Mikro schnaufen wie ein Tier, das Keyboard dröhnt einen ängstigenden Ton wie aus dem tibetanischen Tempel, oder er selbst öffnet sein Empfinden, lässt es aus ganzer Seele heraus und mit voller Wucht ins Mikro schallen.

Gewaltige Naturerlebnisse, so erkennt der Zuhörer, müssen diesen Urschreien von Mensch und Instrument zugrundeliegen. Neblige Wetterumschwünge, sturmumtoste Alpengipfel, unendliche Weiten, dröhnende Stille. All das findet sich in den Stücken des Österreichers in der gesamten Bandbreite der Emotionen - von Schmerz bis zartester Behutsamkeit. Und immer bekommt das Publikum alles voll eingeschenkt. Kreatürlich, kraftvoll, echt - auch durch die weichen Weisen strömt eine elektrische Ladung, die sich einfach irgendwo entladen muss.

Joplin mit der Steirischen

Genial mit der Steirischen interpretiert: "Geh, Herrgott, kauf mer an Mercedes Benz" - ein Blues nach Janis Joplin in knüppelhartem Rhythmus, der die Strafe Gottes provoziert und das Jüngste Gericht mit Stroboskopblitzen und Bassgitarrendonner heraufbeschwört. Eine Klangperformance wie ein Tsunami, mit Verzerrungen, Rückkopplungen, klirrenden Saiten und einem kreischenden Balg der Steirischen, der zu Boden sinkend, im Duett mit dem Keyboard, den (vor-)letzten Schnaufer tut. Der Weltuntergang ist da, die Gotteslästerung muss gesühnt werden.

Dies geschieht beim Szenenwechsel: Mit blauem Licht übergossen erfüllen ätherische Klänge den Raum, Maria ruft über die Berge den Juchitzer. Nun folgen ältere Stücke, Goisern müht sich um das Publikum: Es soll mitklatschen, mitsingen und sogar mitjodeln. Nur zögerlich lösen sich die 1800 Zuhörer aus der Kältestarre, doch zu den Zugaben hält es die Gäste nicht mehr auf den Sitzen. Spätestens jetzt ist auch der Letzte aufgetaut.

Giulan, danke, grazie, Hubert & Co.

Dolomiten 20. Juli 2009 | Foto: "D"/mt

Live-Konzert von Hubert von Goisern und seiner Band begeistert 5000 Besucher

Hubert von Goisern & Band

Bruneck (mt) - Mehr als drei Stundenlang verzauberten am Freitag der Salzburger Alpin-Rocker Hubert von Goisern, seine Gadertaler Sängerinnen Maria Moling, Elisabeth und Marlene Schuen und die weiteren Bandmitglieder über 5000 Besucher des Open-Air-Konzertes am Brunecker Rathausplatz.

Kurz vor Konzertbeginn kam der Regen, auch wenn zum Glück nicht so stark wie vorhergesagt. Doch wie singt Hubert von Goisern: "Mit'm Wetter is' es wia mit da Liab - man muss es nehmen, wie es kommt."

Und so war es auch. Nach drei Liedern war der Regen vorbei und zur Freude der vielen Besucher blieb es bis zum Ende des Konzertes trocken. "Da ist's wie daham", rief der 56-jährige Meister des Alpen-Ethno-Rocks schon bald nach Beginn der riesigen Menschenmenge zu.

Trotz all seiner Dynamik und Kraft strahlte der Musiker auch Ruhe aus, ließ sich Zeit zu erzählen und sorgte dafür, dass seine drei Sängerinnen Maria Moling, Marlene und Elisabeth Schuen gerade bei einem Konzert in ihrer Heimat als echte Bereicherung und Stütze der Show - und sehr zur Freude der vielen ladinischen Besucher - nicht zu kurz kamen.

Mehrmals begrüßte und bedankte sich der Musiker in allen drei Landessprachen, lobte "seine Mädels" und die anderen Bandmitglieder.

Das Organisatorenteam Helmuth Thaler (Helli & friends) und Sigi Pircher hatte mit einer Schar von Helfern optimale organisatorische Vorarbeit geleistet und der Rathausplatz bewährte sich einmal mehr als Arena für Großveranstaltungen im Herzen Brunecks.

Musikalisch zeigte Hubert von Goisern und seine Band, dass sich Jodler, Jazz, Reggae, Soul und Rock 'n' Roll durchaus vertragen und auch Texte zum Nachdenken "in" sind.

Zum Ausklang und in den Zugaben des Konzertes gönnten die Musiker dem Publikum eine Reminiszenz an die großen Hits und brachen dabei ein selbst auferlegtes Tabu: Mit voller Hingabe sangen Hubert, Elisabeth, Maria, Marlene und der Rest der Band das Hiatamadl, auch wenn Goisern einmal gesagt haben soll, dass er es nicht mehr spielt. Na dann: bis zum 2. Südtirol-Konzert, am 4. August in Kaltern.